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Neue Idee: Eine 200-Kilometer-Tour

Foto: Martin Kalb

Bestens gelaunt starteten diese Radler am Sonntagmorgen zur Lichtenstern-Tour.

 

Bei der neunten Auflage der Lichtenstern-Tour, die das
Sachsenheimer Lichtenstern-Gymnasium organisiert,
radelten Familien mit Kindern ebenso mit wie 150-
Kilometer-Fahrer, die jedes Wochenende auf dem
Sattel sitzen.



Bei strahlendem Sommerwetter tut ein kühler Fahrtwind gut. Frohen Mutes strömen schon morgens um 7 Uhr am Sonntag die ersten Radler in den Hof des Lichtenstern-Gymnasiums ins Sachsenheim. Die Radschuhe klackern auf dem Asphalt. Die durchtrainierten Muskeln im Rücken und in den Beinen verraten den Grad der Leidenschaft zum Sport.

Die Lichtenstern-Tour steht wieder an. Die Sachsenheimer Veranstaltung am zweiten Juni-Sonntag ist für viele Kult. Ungewöhnlich ist, dass dieses Radsport-Event nicht etwa von Vereinen, sondern von Schülern des Lichtenstern-Gymnasiums auf die Beine gestellt wird. Rund 500 Radler schwingen sich in jedem Jahr dafür aufs Rad und ziehen ihre Runden zwischen 37 und 150 Kilometern. "Die längste Tour führt in die Löwensteiner Berge, wo die Fahrer auch das Kloster Lichtenstern ansteuern. Die Lichtenstern-Tour führt also nach Lichtenstern", freut sich Helmut Dinkel, der stellvertretende Schulleiter.

Er erinnert sich an die Anfangsjahre der Veranstaltung, als es nur zwei Strecken gab. Mit der Zeit habe sich die Sachsenheimer Lichtenstern-Tour immer mehr ausgeweitet, und im nächsten Jahr will das Organisationsteam um Dinkel eventuell noch einen draufsetzen. "Wir denken über einen Marathon von 200 Kilometer nach. Das ist etwas für die harten Radler, die auch Albtouren fahren. Wer bergauf, bergab vielleicht sogar Pässe mit dem Fahrrad zurücklegt, für den ist ein Radsporttag wie dieser eine ganz normale Sonntagstour."

Radler aus ganz Baden-Württemberg schwärmen am Sonntagmorgen in den Hof der Schule. Auch Hartgesottene, die die lange Tour von 150 Kilometer wählen, kommen mit dem Auto, weil die Wegstrecke von zu Hause dann doch zu weit wäre. Henning Vogt von den Fildern und Peter Mehrer aus Plieningen sind mit dem Radl "jede Woche unterwegs, auch unter der Woche, mal allein, mal in der Gruppe, wie es sich ergibt", erzählt Henning Vogt. "Es wird zur Gewohnheit, und irgendwann ist es ganz selbstverständlich. Eine Tour wie die 150-Kilometer-Tour hier kann uns nicht schocken. Sie ist landschaftlich schön und bietet eine gute Gelegenheit, um zu trainieren. Wir freuen uns auf die Löwensteiner Berge", fügt Peter Mehrer an. Im kommenden Jahr können sie sich in Sachsenheim vielleicht schon für den noch längeren Marathon anmelden. "Wir wollen an die längste Strecke noch 50 Kilometer durch den Kraichgau dranhängen", plant Dinkel.

Die neunte Lichtenstern-Tour ist nicht nur für Profis konzipiert. "Wir fahren die Familientour zum ersten Mal, eine Runde von 37 Kilometern", erzählt Nina Lange, eine Schülerin. Gemeinsam mit ihrem Vater ist sie von Horrheim herübergeradelt und ist gespannt auf ihre erste Tour. In derselben Liga spielen Rinka Arz, Fiona Herold und Nina Janßen, ebenfalls Gymnasiastinnen. Sie wollen sich so auf ihre Radtour nach Stuttgart vorbereiten, die sie bald von der Schule aus unternehmen.

Nicht nur, weil Helmut Dinkel selbst passionierter Radfahrer ist, sondern weil damals, vor neun Jahren, noch keine Gemeinschafts-Events wie dieses in der Region angeboten wurden, hatte er mit der Idee einer Tour, die in Sachsenheim startet und endet, offene Türen eingetreten. "Die Strombike-Tour in Bönnigheim ist mit unserer hier nicht vergleichbar, weil sie sich an Mountainbike-Fahrer richtet. Wir hier haben Rennrad-Strecken ausgewählt", sagt er über die Nische.

Die Gesamtvorbereitung lag in den Händen der Schülergenossenschaft "EventStar", in der sich in diesem Schuljahr zwölf Zehntklässler organisiert haben. "Ein Jahresprojekt", erklärt Dinkel. Verstärkt wurde das Veranstaltungsteam durch Schüler aus der Kirbachschule, die in Hohenhaslach einen Kontroll- und Verpflegungspunkt für die Familienrunde betreuen.

Wer in Sachsenheim Blut geleckt hat, kann in Ludwigsburg beim der RTF-Barockstadt-Rundfahrt am Sonntag, 21. Juni, nachlegen, teilt Helmut Kimmerle, der stellvertretende Vorsitzende des RSC-Komet aus Ludwigsburg, mit.